Auf augenhöhe mit den Cougars - Pirates unterliegen knapp
- Konstanz Pirates
- 11. Mai
- 5 Min. Lesezeit
Der ersehnte Heimsieg lässt weiter auf sich warten. Der verlässlichste Begleiter der Konstanz Pirates scheinen in dieser Saison die Personalsorgen zu sein. So auch an diesem Samstag, den 10. Mai im Bodenseestadion. Sonne satt und ein Spiel der eigenen Jugend SG mit den Ravensburg Razorbacks als Stimmungsmacher vor dem Heimspiel gegen die Kornwestheim Cougars. Doch schon vor dem Kickoff zeichnete sich eine hohe Belastung für einige Spieler ab, die aufgrund von Verletzungen von tragenden Spielern teilweise sowohl in Offense als auch in der Defense als Starter eingeplant wurden.
Und dennoch starteten die Pirates, die in der ersten Halbzeit den Ball empfingen, mit einem perfekten Drive: Nach sieben Plays landete ein präziser Pass in der Endzone: Touchdown Pirates, Extrapunkt sicher verwandelt, erste Führung der Saison!

Der anschließende Drive von Kornwestheim gestaltete sich zäh, die Defense warf den Cougars alles entgegen. Dennoch konnten die Gäste am Ende ausgleichen.
So kam die Offense noch im ersten Quarter zum zweiten Mal aufs Feld. Leider konnten die Pirates kein weiteres Mal in die Endzone marschieren und mussten den Ball punten. Dafür war die Defense zur Stelle und brach den resultierenden Drive der Cougars zügig ab und zwang sie ebenfalls zum punten, das erste Quarter endete mit einem neuen Drive der Pirates-Offense bei einem Spielstand von 7:7.

Zu Beginn des zweiten Quarters trugen die Pirates den Ball wieder mit tollen Plays in Richtung Endzone. Versuch um Versuch wurde verwandelt, präzise Pässe, gute Runs, starke Catches. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Spielen gelang es der Offense, die eigenen Stärken aufs Feld zu bringen und dabei gezielt die Schwachpunkte der Cougars-Defense zu attackieren. Und sich zudem für den starken Effort zu belohnen: Der Drive ging erneut in die Redzone und endete mit einem gefangenen Ball in der Endzone: Zweiter Touchdown, zweite Führung! Nun fehlte es beim Kick leider am notwendigen Spielglück und Kornwestheim bekam die Finger an den Ball. Kein Extrapunkt.

Im Gegenzug startete die Offense der Gäste mit einem starken Drive. Ein starker Pass brachte die Gäste schnell in die Redzone, wo sie von der Pirates-Defense noch einige Zeit gehalten werden konnte. Dennoch glichen die Cougars noch vor der Halbzeit per Touchdown aus und übernahmen dank Extrapunkt sogar die Führung.
Abermals war die Offense der Pirates am Ball. Und wieder konnten Sie einen guten Drive aufbauen, der erst kurz vor der Endzone ins Stocken geriet. Nach einem dritten Versuch ohne neues First-Down entschied sich die Offense für ein Field-Goal. Doch das Kicking war an diesem Tag nicht die Stärke der Pirates, der Ball segelte knapp neben die Pfosten.
Den Rest der ersten Halbzeit hielt die Defense der Pirates den Bemühungen der Cougars stand und zwang sie zum punten. So endete die erste Halbzeit mit einem Spielstand von 14:13 für die Gäste.

Kornwestheim empfing den Ball mit Kickoff der zweiten Halbzeit. Erneut taten sich die Cougars schwer, Yards gegen die Konstanzer Defense zu erringen. Immer wieder gelang es erst im dritten Versuch, ein neues First-Down zu erhalten. Am Ende eines zähen Drives stand aber erneut ein Touchdown für die Gäste, die mit verwandeltem Extrapunkt ihre Führung nun auf 21:13 ausbauen konnten.

Nun war es wieder an der Pirates-Offense, die Endzone der Cougars zu attackieren. Doch in diesem Drive lief es ausgerechnet in der Endzone gegen Konstanz: Die Kornwestheim-Defense konnte einen tiefen Pass abfangen und sicherte sich so den Ballbesitz: Das Spiel drohte zugunsten der Gäste zu kippen.
Der anstehende Drive der Cougars zog sich erneut dank starker Defense in die Länge, sodass das dritte Quarter mit 21:13 endete.
Den begonnenen Drive konnten die Gäste abermals mit einem Touchdown abschließen. Auch der Extrapunkt wurde gesichert, sodass es zu Beginn des vierten Quarters 28:13 für die Gäste stand.
Das Spiel war für die Pirates trotz Allem noch lange nicht aufgegeben. Die Offense kämpfte sich erneut über den Platz, am Ende trug der Quarterback nach starkem Lauf selbst den Ball über die Linie: Touchdown Konstanz – 28:19! Um nun noch ausgleichen zu können benötigten die Pirates zwei Extrapunkte. Mutig setzten die Coaches Alles – doch das Glück war heute nicht der aufmerksamste Gast im Bodenseestadion: Der Pass verfehlte sein Ziel, Kornwestheim hatte wieder Ballbesitz.
Und nun zermürbten die Gegner die Pirates-Defense mit ihrem Runplay und näherten sich dank starker Gegenwehr und bewussten Short-Plays nur langsam der Endzone. Die Personallage der Konstanzer fing zudem an Tribut zu fordern: Mehrere Offensivspieler mussten Defense-Spieler ersetzen, die am Rande ihrer Kräfte waren. Und so gelang Kornwestheim nur langsam, aber leider erfolgreich der Run in die Endzone. Mit einem sehenswerten Fake sicherten sich die Gäste dann auch noch zwei Extrapunkte und somit auch den Sieg. Trotz letztem Drive unter Aufbietung der verbliebenen Kräfte aller Pirates blieb es beim 36:19.

Marcel Uhrig, sportlicher Leiter der Konstanz Pirates fasste das Spiel so zusammen:
„Die Teamleistung war da, besonders in der ersten Halbzeit, das steht fest. In der ersten Halbzeit war es ein Kampf mit offenem Visier: Wir haben gepunktet, Kornwestheim hat gepunktet, wir waren absolut ebenbürtig und zur Halbzeit war alles offen. Dann schlichen sich individuelle Fehler ein, die Konzentration ließ nach und die fehlende Kadertiefe machte sich bemerkbar. Wir sind dann wieder etwas eingebrochen. Aber trotzdem: jeder hat für jeden alles auf dem Platz gelassen, was mir eindeutig zeigt, dass die Chemie im Team und die Moral stimmt, deswegen können wir auch stolz auf uns sein und ich und die Coaches sind es auch! Auch von Kornwestheim habe ich eben noch viel Lob bekommen für den harten Fight, den unsere Jungs geliefert haben. Wir können Football spielen, wir können Football in der Oberliga spielen und dort auch bestehen! Im Moment sind wir selbst unser größter Gegner, wir stehen uns zu oft selbst im Weg. Jetzt geht der Blick erstmal nach Tübingen auf das anstehende Auswärtsspiel nächste Woche.“
Mit Blick auf die vielen verletzten Spieler und die Personallage angesprochen:
„Es wird uns auf jeden Fall durch die Saison begleiten, das Ausmaß werden wir von Spiel zu Spiel sehen. Wir versuchen natürlich die Jungs so wenig wie möglich doppelt zu belasten, aber es funktioniert nicht immer. Manchmal müssen einige Spieler auf mehreren Positionen ran, das bringt die Jungs aber auch als Team näher zusammen. Die Saison ist jetzt schon ein Wechselbad der Gefühle und wir müssen weiter zusammenarbeiten: Das Team auf dem Platz mit den Coaches und den verletzten Spielern an der Sideline – so werden wir weiter von Spiel zu Spiel gehen und alles dafür tun, dass die starke Entwicklung seit dem ersten Saisonspiel dann auch bald Früchte trägt!“